Der Muttermund während der Menstruation und in der Schwangerschaft

Als unterer Teil der Scheide verbindet der Muttermund die Scheide mit dem Körper der Gebärmutter. Er ist dauerhaft geöffnet, sodass das Blut während der Menstruation austreten kann. Wenn du während deiner Tage auf Binden und Tampons verzichten möchtest, kannst du eine Menstruationstasse verwenden. Richtig platziert, bietet sie einen sicheren Schutz. Erfahre mehr über den Muttermund und die Menstruationstasse als natürliche Alternative zur klassischen Intimhygiene.

Was ist der Muttermund?

Der Muttermund ist ein Teil der Gebärmutter. Er schließt sich an den ovalen Gebärmutterkörper an. Seine Form ähnelt einem Schlauch. Der untere Teil ragt in die Scheide hinein. Alternative Bezeichnungen sind Gebärmutterhals oder Zervix. Dies leitet sich von dem medizinischen Begriff cervix uteri ab, mit dem Ärzte die Gebärmutter bezeichnen.

Anatomie des Muttermundes

Es gibt einen inneren und äußeren Muttermund. Dieser ist durch den Zervixkanal verbunden. Bei einer gesunden Frau ist der Kanal geöffnet. Es ist möglich, den Muttermund zu ertasten.

Jährliche Routineuntersuchung wahrnehmen

Die jährliche Routineuntersuchung durch den Gynäkologen schließt auch ein Ertasten des Muttermundes ein. Außerdem nimmt der Frauenarzt einen Abstrich. Der Abstrich soll die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ermöglichen. Wird der Krebs nicht rechtzeitig erkannt, ist eine Therapie schwierig. Nach wie vor sterben vor allem junge Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Mittlerweile gibt es eine Impfung, die jungen Mädchen vor ihrem ersten Verkehr angeboten wird. Die Impfung ist jedoch nicht verpflichtend. Es ist wichtig, dass du die Routineuntersuchung einmal jährlich wahrnimmst, um eine Früherkennung der Erkrankung zu ermöglichen.

Funktion des Muttermunds

Bei einer gesunden Frau, die nicht schwanger ist, bleibt der Muttermund dauerhaft geöffnet. Dies ist notwendig, damit der Abfluss des Blutes während der Menstruation gewährleistet ist. Während des Geschlechtsverkehrs tritt das Sperma durch die Öffnung in die Gebärmutter ein und durchwandert sie bis zum Eileiter.

Wie lässt sich der Muttermund ertasten?

Der Gebärmutterhals ragt ein Stück in die Scheide hinein. Nicht nur der Frauenarzt, sondern auch du selbst kannst den hineinragenden Teil ertasten. Frauen in der Schwangerschaften nehmen das Ertasten vor, um herauszufinden, ob und wie weit der Muttermund bereits geöffnet ist. Vielleicht möchtest du deinen Körper aber auch genauer kennen lernen. Das Ertasten ist einfach. Du solltest dir aber Zeit nehmen und ungestört sein.

Eine kleine Anleitung

Du kannst den Gebärmutterhals am besten ertasten, wenn du dich in einer bequemen und entspannten Haltung hinhockst. Wasche dir gründlich die Hände. Wenn du schwanger bist, es ist von Vorteil, wenn du vor dem Ertasten des Muttermundes Handschuhe anziehst. Es sollten keine Keime in den Geburtskanal gelangen.
Führe den Zeigefinger und den Mittelfinger einer Hand in die Scheide ein. Du ertastest einen Widerstand. Wenn du schwanger bist, kannst du eventuell feststellen, ob sich der Muttermund bereits ein wenig geöffnet hat.
Solltest du nicht schwanger sein, ertastest du ein kleines Loch oder eine größere Öffnung. Beides ist vollkommen normal. Der Muttermund ist sehr flexibel und bleibt nicht ständig in einer Position.

Der Muttermund in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft verschließt sich der Muttermund mit einem Pfropf aus Schleim und Blut. Dieser soll verhindern, dass Keime in die Gebärmutterhöhle eindringen und dem Fötus schaden könnten. Wenn die Geburt beginnt, öffnet sich der Muttermund. Der Pfropf geht ab. Dies bemerkst du an dem leicht blutigen Schleim. Bei Erstgebärenden kann sich der Pfropf bis zu vier Wochen vor der Geburt lösen. Bei Mehrgebärenden geht er oftmals erst einige Stunden vorher ab.

Funktion unter der Geburt

Wenn die Geburt beginnt, zieht sich der Gebärmutterhals zurück. Unter den Wehen öffnet er sich Zentimeter für Zentimeter. Die Hebamme kann die Öffnung ertasten. Sie sagt dir, wie weit der Muttermund schon geöffnet ist. Da er in die Scheide hinein ragt, stellt er eine Barriere dar, die zunächst verschwinden muss. Erst dann kann die Geburt beginnen. Genau genommen handelt es sich jedoch um die letzte Phase der Geburt. Ist der Gebärmutterhals komplett verschwunden, darfst du pressen. Dies ist bei einer Öffnung von etwa zehn Zentimetern der Fall.

Rückbildung nach der Geburt

Nach der Geburt bildet sich die Gebärmutter wieder zurück. Der Gebärmutterhals wandert in die Scheide und nimmt seine ursprüngliche Position ein. Dies kann einige Tage dauern. Durch die Öffnung tritt für einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen der Wochenfluss aus. Wenn du stillst, kannst du die Rückbildung der Gebärmutter unterstützen. Ab der zweiten Geburt ist es möglich, dass du dabei sogenannte Nachwehen verspürst. In diesen Augenblicken zieht sich die Gebärmutter zusammen, um wieder ihre ursprüngliche Form einzunehmen.

Der Muttermund während der Menstruation

Einmal im Monat baut die Gebärmutter eine dicke Schleimhaut auf, mit der das gesamte Innere ausgekleidet ist. In der Mitte des Zyklus ist der Aufbau der Schleimhaut abgeschlossen. Im Eierstock löst sich das gereifte Ei und erwartet die Befruchtung. Sollte sie ausbleiben, bekommt die Gebärmutter ein Signal. Die Schleimhaut wird nicht gebraucht. Die Gebärmutter zieht sich leicht zusammen, sodass sich die Schleimhaut lösen kann. Viele Frauen bemerken dies an Krämpfen im Unterleib. Die gelöste Schleimhaut wandert durch den oberen Muttermund in den Zervixkanal. Dann passiert sie den unteren Muttermund und tritt durch die Scheidenöffnung aus. Die Periode hat begonnen. Der Gebärmutterhals kann sich ein wenig öffnen, um den Abfluss des Blutes zu erleichtern. Wenn das Blut versiegt und die Menstruation beendet ist, zieht sich der Muttermund wieder leicht zusammen. Eine kleine Öffnung bleibt jedoch immer bestehen.

Wo die Menstruationstasse platzieren

Die Menstruationstasse ist nicht nur praktisch, sondern es ist auch eine preiswerte Lösung. Einmal gekauft, lässt sie sich immer wieder verwenden. Sie besteht aus medizinischem Silikon, das im Körper keinerlei Abwehrstoffe produziert. Sie ist die perfekte Alternative zum Tampon und bietet weitere Vorteile.

Vorteile bei der Verwendung einer Menstruationstasse

Du bekommst die Menstruationstasse von verschiedenen Anbietern. Der Name lässt sich darauf zurückführen, dass die Vorlage tatsächlich einer Tasse sehr ähnlich ist. Einmal gekauft, verwendest du die Tasse dauerhaft. Du spülst sie mit heißem Wasser aus und setzt sie wieder ein. In Bezug auf die Verwendung ähnelt die Menstruationstasse einem Tampon. Sie fängt das Blut dort auf, wo es entsteht: am Muttermund.

Sicherheit vor dem Auslaufen

Wenn du einmal gelernt hast, wie du die Menstruationstasse korrekt platzierst, kann nichts auslaufen. Dies ist einer der Vorteile eines Tampons. Wenn du einmal keine Möglichkeit zum Wechseln hast, kann er sich vollsaugen und kein weiteres Blut aufnehmen. Die Menstruationstasse ist ausreichend groß, um auch bei einer längeren Liegezeit sicher zu schützen.

Keine Scheidentrockenheit

Viele Frauen klagen bei der Verwendung von Tampons über Scheidentrockenheit. Dies ist nicht ungewöhnlich, denn das Material des Tampons ist ausgesprochen saugfähig. Wenn er die normale Scheidenflüssigkeit mit aufnimmt, kommt es zu unangenehmen Trockenheit, die manchmal mit einem Jucken einher geht. Dieses Problem hast du mit der Menstruationstasse nicht. Das Material ist weich und biegsam, aber nicht saugfähig. Somit haben Frauen, die unter Scheidentrockenheit leiden, einen Vorteil.

Angenehme Trageeigenschaften

Das weiche Silikon fühlt sich in der Scheide nicht anders an als ein Tampon. Es stört nicht, wenn du körperlich aktiv bist. Du kannst Fahrrad fahren, tanzen und schwimmen gehen. Wichtig ist, dass du lernst, die Menstruationstasse richtig einzuführen. Dann hast du die perfekte wiederverwendbare Alternative zum Tampon und zur Binde gefunden.

So führst du die Menstruationstasse ein

Nimm dir bei den ersten Malen etwas Zeit für die Technik. Du erkennst schnell, dass das Einführen der Menstruationstasse sehr einfach ist.

1. Wasche deine Hände mit Wasser und Seife
2. Reinige und desinfiziere die Menstruationstasse
3. Befeuchte die Menstruationstasse mit Wasser und falte sie zusammen
4. Führe sie tief in deine Scheide ein. Das untere Ende sollte etwa einen Zentimeter vom Eingang der Scheide entfernt sein.
5. Lass die Menstruationstasse los. Sie entfaltet sich von selbst und umschließt den Muttermund automatisch. Das Blut wird sicher aufgefangen.

Lege bei den ersten Malen, die du die Menstruationstasse verwendest, zur Sicherheit eine Binde ein. Wenn die Vorlage sauber bleibt, beharrst du die Technik und kannst auf die zusätzliche Vorlage verzichten.